Sachzwang Angst Wie durch das Erzeugen von Angst dem Sozialabbau der Weg geebnet wird... |
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Im Jahr 2000 wurde die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" gegründet. Mit einem Etat von 8,8 Millionen Euro jährlich sollte sie in der deutschen Öffentlichkeit die Akzeptanz von Sozialkürzungen und Vergünstigungen für die Wirtschaft stärken. Seitdem hat in Deutschland ein Umdenken stattgefunden. Durch die Agenda 2010 der Schröder-Regierung und den Hartz-IV-Gesetzen ist der Sozialstaat enorm reduziert worden. Weitere Verschärfungen werden als "Reformen" verkauft, als "Sachzwänge" bezeichnet und "alternativlos" genannt. Mit geschickten Maßnahmen wie öffentliche Kampagnen und die Platzierungen von sogenannten Botschaftern in den politischen Talkshows konnte die Initiative eine breite Zustimmung für neoliberale Politik erzeugen. Der Wettbewerb durch die Globalisierung muss seitdem für alle Veränderungen als Grund herhalten. Die Initiative wie auch der Bürgerkonvent oder der Konvent für Deutschland haben einen riesigen Einfluss auf die Meinungsbildung, bleiben aber stets im Hintergrund. Sie beeinflussen politische Entscheidungen, sitzen in Kommissionen und erarbeiten dort Reformen. Wer oder was sind aber diese "Think Tanks"? Wie arbeiten sie? Was wollen sie letztlich erreichen? Unser Theaterstück "Sachzwang Angst" erzählt von der Entstehung der Initiative, von den Hintergründen, von den Manipulationsstrategien und dem Angriff auf die freie Meinungsbildung. Im Mittelpunkt steht dabei die Erzeugung von Angst. Die Deutschen sollen aus Angst vor Arbeitsplatzverlust soziale Kürzungen akzeptieren. Dafür wird auch vor der Erzeugung von neuen Feindbildern nicht zurückgeschreckt. Arbeitslose werden in den Medien als Schmarotzer denuziert. In entsprechenden TV-Formaten werden die Vorurteile, dass Hartz-IV-Empfänger lediglich faule Arbeitsunwillige sind, angeblich bestätigt. Auch Rentner werden zu neuen Feinden der Gesellschaft, genauso wie Gewerkschaften. Durch Statistiken, gekaufte TV-Serien und vorgefertigte Artikel gelangen diese angeblichen Wahrheiten ins Bewusstsein der Menschen. |
Schauspiel: Alice Mortsch und Jörg Schulze-Neuhoff
Text und Regie: Heiko Ostendorf Premiere: 26.9.2014 |
Pressestimmen:
"Dank der starken Mimik, des Charismas und des vollen Körpereinsatzes der beiden Schauspieler regen die suggestiven Appelle schnell zum Nachdenken an... Noch lange wurde nach dem letzten Vorhang über den Inhalt des Stückes diskutiert." Westfälische Nachrichten (Den kompletten Artikel finden Sie hier.) "Ostendorf (Text und Regie) setzt auf Verfremdungseffekte, ironische Brechungen und groteske Überzeichnungen. Damit gelingt es ihm, die Handlung aufzulockern und die im Stück enthaltenen Thesen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln." Münstersche Zeitung (Den kompletten Artikel finden Sie hier.) |