Schöner leben ohne Nazis
Satire über Rechtsextremismus und Alltagsrassismus


Darf man über Neonazis lachen? Wir finden: Man sollte! Nichts ist so kritisch wie Humor und nichts so wirksam wie Komik. Also entlarven wir rechtsextremes Gedankengut in unserer Theatersatire „Schöner leben ohne Nazis“ mit viel Witz, Street-Dance und Live-Musik. Doch wie es sich für eine Satire gehört, bleibt dem Zuschauer oft das Lachen im Halse stecken.

Die von uns erzählten Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten, auf Erfahrungen von Ausländern mit Nazis und mit dem sogenannten Alltagsrassismus. Tiefe Einblicke in die rechtsextreme Szene halfen dabei, das krude Gedankengut dieser Menschen ungeschminkt auf die Bühne zu bringen. Ungeschminkt heißt bei uns aber nicht unkommentiert.

Da ist zum Beispiel die wahre Geschichte in einem Linienbus. Ein Ausländer steigt ein und nimmt irgendwo Platz. Dann steigt eine Frau hinzu, geht zu dem Ausländer und sagt: „Das ist mein Platz.“ Der Ausländer denkt sich, er sitze vielleicht auf dem Behindertenplatz. Doch als er gerade aufstehen will, sagt die Frau: „Das hier ist mein Land.“ Der Ausländer setzt sich wieder und sagt: „Das ist auch mein Land.“

Die Frau textet den armen Ausländern nun zu und überschüttet ihn mit Vorurteilen. Aber plötzlich kommt eine TV-Reporterin und mischt sich ein. Aber sie will von dem Ausländer nur wissen, wie er sich in diesem Moment fühlt. Da der aber gar kein Deutsch versteht, „übersetzt“ die Journalistin das, was sie für medienwirksam hält. Die Szene lebt von verbalem Slapstick und der überraschenden Wendung am Schluss.

Weiter geht‘s mit der Gameshow „DSNS - Deutschland sucht den neuen Supernazi“ auf N45. Als erster Preis winkt ein Treffen mit dem NPD-Vorsitzenden Holger Apfel - und ein Gehege im Zoo. Denn dort kann der Nazi ein "guter" Deutscher sein: Schnitzel essen und Fußballländerspiele schauen. Dafür müssen aber erstmal einige Aufgaben bewältigt und angebliche deutsche Klischees erfüllt werden: Schützenfest, Karneval, Fußball und natürlich die richtige Bekleidung...

Schauspiel und Gesang: Alice Mortsch
Tanz: Williams Guemadji
Live-Musik: Heiko Ostendorf

Text und Regie: Heiko Ostendorf

Premiere: 7.November 2013

In Kooperation mit:
Pressestimmen:
"In der Tradition von Mel Brooks zieht das theater odos nicht nur Nazis durch den Kakao, sondern auch jene Gutmenschen, die helfen wollen - mit der Arroganz wohlmeinender Vorurteile. Als böse Parodie Casting-, Spiele- und Bildungsshows im Fernsehen entpuppt sich die Show "DSNS - Deutschland sucht den neuen Supernazi". Das Publikum besteht dort aus einer stummen Armarda an gezeichneten Gartenzwergen."
Westfälische Nachrichten
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