Draußen vor der Tür
von Wolfgang Borchert


Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kehrt aus dem Krieg zurück und findet nichts, für das es sich zu leben lohnt. Ein Mann kommt nach Deutschland und will sich in der Elbe ertränken. Seine Frau hat mittlerweile einen anderen Mann, seine Eltern sind tot, niemand will etwas von ihm wissen. In seiner Einsamkeit erscheint ihm nur der seltsame "Ja-Sager", der will, dass er weiterlebt.

Wolfgang Borcherts Theaterstück "Draußen vor der Tür" sorgte bei seinem Erscheinen kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für Aufsehen. Die Ursendung des Hörspiels beim NWDR löste ein enormes Echo aus. Der Unteroffizier Beckmann wurde zur phänotypischen Gestalt des späten Kriegsheimkehrers. Mit seinem verzweifelten Ruf "Gibt denn keiner Antwort?", stellte er die Frage nach der Verantwortung für die Schuld der jüngsten Vergangenheit und sprach damit Millionen aus der Seele.

Den Erfolg seines am 21. November, dem Totensonntag des Jahres 1947, an den Hamburger Kammerspielen uraufgeführten und zwei Jahre später verfilmten Dramas erlebte Borchert nicht mehr. Aber auch heute noch ist das Stück des jungen Kriegsheimkehrers Borchert ein "Protestschrei gegen die zerstörerische Macht des Krieges" (Ernst Schnabel, 1947).

Johan Schüling spielt unter der Regie von Heiko Ostendorf und von Live-Musik begleitet den lebensmüden Soldaten Beckmann. Er begibt sich in dem zum Monolog umgearbeiteten Stück in die psychischen Abgründe eines auf die Scherben seines Lebens zurückblickenden Mannes, der immer noch im Wasser liegend auf sein Leben im und nach dem Krieg zurückblickt. Der versucht Antworten zu finden und letztlich scheitert.

Mit Johan Schüling
Regie und Live-Musik: Heiko Ostendorf

Die Premiere findet am 9. Dezember 2021
im Kammertheater Der Kleine Bühnenboden statt.

Diese Produktion wird vom Kulturamt der Stadt Münster gefördert.


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